„La finta giardiniera“

ist die verrückteste aller Mozartopern: ein wilder Stilmix aus Parkgeflüster, Kriminalfall und Commedia dell’arte, zusammengehalten von der Musik eines 18-jährigen Genies. Eine Karnevalsoper, natürlich, bestellt und geliefert zum Münchner Fasching 1775.

Die hochadelige Marchesa Violante verkleidet sich als Gärtnerin und verdingt sich auf einem italienischen Landgut. Sie hofft, dort ihren verflossenen Geliebten, den hübschen Grafen und lyrischen Tenor Belfiore wiederzufinden. Er ist auf der Flucht vor der Polizei, die ihn wegen Mordversuchs sucht -Mordversuch an seiner verflossenen Geliebten, der Marchesa selbst!

Tatsächlich trifft der Graf in dem Schloss ein. Offiziell soll er die Nichte des Schlossbesitzers heiraten, die ihn wegen seines Adelsstandes unbedingt haben will, obwohl sie einen großartigen Verehrer hat. Auch der ist im Schloss. Außerdem ein Gärtner und ein Zimmermädchen, beide ebenfalls ein kompliziertes Päarchen. Und der Schlossherr, ein blasierter Neureicher, will endlich auch eine Frau...

Kurz, drei junge Paare und ein älterer Herr am Rande des Nervenzusammenbruchs -und im Garten eines Landhauses. Es gibt Verschwörungen, Schnitzeljagden, ein großes Gewitter, Verhaftungen und Liebesschwüre in wilden Parkecken. Am Ende geht natürlich alles gut aus, und der Tenor kommt diesmal nicht ins Gefängnis.

 

Der 18-jährige Mozart sprüht nur von genialen Musikeinfällen, baut hier erstmals eines seiner großen Finali und verstärkt in jedem Moment Empfindung und Tempo. “Die falsche Gärtnerin“ ist die junge, wilde Schwester von “Figaros Hochzeit“, der Garten ihr Symbol von Liebe und Liebeschaos.

Neben 16 jungen internationalen Sängerinnen und Sängern und Kindern der Staatlichen Ballettschule Berlin führt Christoph Hagel eine neue Figur ein,

die er mit dem Berliner Pantomimen Elias Elastisch besetzen konnte. Wie Shakespeares Puck steuert und verwirrt, korrigiert und kommentiert er das chaotische Geschehen.