Lorenzo da Ponte und Wolfgang Amadeus Mozart verfassten 1790 die Geschichte einer unsagbaren Wette. Mit „Così fan tutte“ schufen sie ein Werk über die Wankelmütigkeit von Liebe und Begierde. Ein Experiment entscheidet über die angebliche Untreue der Frauen. Ein doppelbödiges Spiel beginnt, das immer tiefere Gefühlsschichten freilegt. Zwei Offiziere umgarnen und umspielen die Frau des jeweils Anderen mit dem Ziel, ihr das Eheversprechen zu entlocken. Zum Beweis ihrer (Un)tugend, zum Gewinn der Wette. Im Spannungsfeld zwischen Liebe und Leidenschaft, Treue und Verrat verlieren sich die Paare in einem Gefühlschaos.
Wetten. Lügen. Lieben. Eine Geschichte, wie sie medientauglicher nicht sein könnte. Christoph Hagel platziert die Handlung ironisch und humorvoll überzeichnet im Heute. Er inszeniert Mozarts Ménage à quatre als TV-Show, deren dramaturgisches Moment in der Wahrscheinlichkeit des Fremdgehens liegt. Der Regisseur schafft eine neue Variante des über 200 Jahre alten Operntextes – als turbulente Komödie auf einer Drehbühne eines glamourösen Fernsehstudios. In Hagels Mozartuniversum sind die zwei Offiziere und ihre zukünftigen Ehefrauen aus Berlin und spielen in einer Fernsehshow um eine Hochzeitsfeier im Wert von 100.000 Euro. Dem Regisseur und Produzenten der Show Alfredo Burlesconi ist dies aber kaum spektakulär genug. Seinem alten Vorbild folgend verführt er die beiden ehrlich verliebten Männer zu bekannter Wette. Das quotenstarke Spiel beginnt. Offiziell in den Einsatz gerufen, umgarnen die beiden Männer – verkleidet – die Frau des jeweils Anderen und treiben das Spiel der Verführung bis zum Äußeren.